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In My Shoes With Florence & Project MAMA

Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Asylbewerberin, die sich in einem neuen Land zurechtfinden muss. Und dann sind Sie auch noch schwanger. Das war die Realität für Florence, eine zweifache Mutter aus Botswana, die vor drei Jahren ins Vereinigte Königreich kam. Glücklicherweise fand Florence eine helfende Hand bei der in Bristol ansässigen Wohltätigkeitsorganisation Project MAMA, die vertriebenen Frauen die gesamte Schwangerschaft über und in den ersten Wochen der Elternschaft kostenlos und vertraulich eine Rundumbetreuung bietet.

Project MAMA wird von Schauspielerin, Model und Dreifach-Mutter Gabriella Wilde unterstützt, die sich als Mitglied des Clarks Collective leidenschaftlich für die Wohltätigkeitsorganisation und ihre wichtigen Hilfsangebote einsetzt. Wie wichtig sie sind, weiß niemand besser als Florence. Sie ist dankbar für die Unterstützung, die ihr den Stress der Schwangerschaft in einem fremden Land gemildert und ihr das Gefühl gegeben hat, weniger allein zu sein. Florence erzählt uns auch von ihrem Leben in Botswana, ihren Kindern und ihren Träumen für die Zukunft.

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Erzähle uns etwas über dich. Wo ist dein Zuhause?

In erster Linie bin ich Mutter von zwei Kindern – einem wunderschönen Mädchen, Alena, die sechs Jahre alt ist und in meiner Heimat lebt, und einem kleinen Jungen, Ethan, der jetzt 10 Monate alt ist.

Mein Zuhause ist Botswana, das im Süden Afrikas liegt. Ich habe dort ein fortgeschrittenes Diplom in Rechnungswesen erworben. Nach dem Abschluss des Studiums arbeitete ich ehrenamtlich in Teilzeit an einer Abendschule als Ausbildungsgehilfin für Buchhaltungsgrundkurse. Das machte mir großen Spaß. Das würde ich auch in der Zukunft machen wollen.

Ich arbeite hart, bin hochmotiviert und zielorientiert. Ich würde sagen, ich bin meine eigene Konkurrentin – ich will mich immer selbst übertreffen und noch besser werden.

Welche Erfahrungen hast du bei deiner Ankunft im Vereinigten Königreich gemacht?

Es war ein steiniger Weg. Wegen des Krieges in der Ukraine gibt es einen Rückstau bei den Einwanderungsanträgen, aber man verspricht, dass sich die Dinge wieder normalisieren werden.

Ich habe fünf Schwestern hier, es ist also nicht einsam – aber manchmal wird es schon ein bisschen verrückt! Meine älteste Schwester ist seit mehr als 10 Jahren hier. Sie hat hier geheiratet und zwei Töchter bekommen. Meine anderen Schwestern kamen eine nach der anderen, ich im Dezember 2019. Ich bin froh, dass ich hier in einem fremden Land Familie habe. Dadurch habe ich mich gleich wie zu Hause gefühlt.

Wie hat dir Project MAMA geholfen?

Sie waren einfach fantastisch! Sie haben mir ein Zuhause fernab der Heimat gegeben. Wenn man in ein anderes Land einwandert, möchte man sich einfach nur anpassen. Man kennt sich nicht aus und hat keine Freunde. Und selbst wenn man Familie hat wie ich, hilft das nur bedingt – besonders wenn sie schon eine Weile im Land sind und wissen, was sie tun. Bei Project MAMA konnte ich einfach ich selbst sein, Bristol kennen lernen und Freundschaften schließen.

Sie haben mit sehr geholfen, besonders als ich schwanger wurde. Aufgrund meines Einwanderungsstatus war das eine Herausforderung, aber Project MAMA hat mir die Last abgenommen. Sie machten Hausbesuche und vermittelten mir eine Mutterbegleiterin, die mir bei der Geburt und den Hebammenterminen half.

"Das Projekt MAMA ist fantastisch! Ein Zuhause fernab der Heimat. Als neue Immigrantin möchte man einfach dazugehören, aber mit dem Projekt MAMA kann ich ganz ich selbst sein."

Haben Sie durch das Projekt andere Mamas kennengelernt?

Ja, ich habe durch das Projekt MAMA einige Freunde gefunden. Ich habe niemanden aus Botswana getroffen, aber ich habe Leute aus den umliegenden Ländern kennengelernt.

Es war toll, jeden Freitag dorthin zu gehen, denn manchmal musste ich mit Ethan einfach mal aus dem Haus. Ich musste mit Leuten reden, die Ähnliches erleben wie ich. Es war wie ein Zufluchtsort. Dort kümmern sich die freiwilligen Helferinnen um die Kinder und beschäftigen sie. Man kann sich mit anderen Müttern austauschen, Yoga machen oder sich Henna-Tattoos machen lassen. Man kann einfach mal den Kopf freibekommen - selbst wenn es nur 5 oder 10 Minuten sind, hilft das schon. Es ist großartig, was sie tun. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Bevor ich ins Vereinigte Königreich kam, war es mein Traum, für eine der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wie KPMG oder Deloitte zu arbeiten. Ich habe ein 6-monatiges Praktikum bei PwC gemacht, wo ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Ich träume immer noch davon, für eine dieser Firmen zu arbeiten, und wenn alles mit meinem Status geklärt ist, werde ich hoffentlich den Abschluss als Wirtschaftsprüferin machen. Das wird mir den richtigen Start ermöglichen, denn je höher die Qualifikation, desto mehr Türen öffnen sich. Das ist mein Traum, und ich weiß, dass ich es schaffen werde. Das wäre mein größter Erfolg.

Was denken Sie, wie könnte jemand Müttern helfen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie Sie?

Ich glaube, dass Wohltätigkeitsorganisationen wie das Projekt MAMA mehr unterstützt werden sollten, vor allem wenn es sich um Menschen handelt, die neu im Land sind. Sie haben schon so viel getan, aber mit mehr Hilfe könnten sie noch mehr Einwanderer und alleinerziehende Mütter erreichen, um ihnen zu helfen und sie zu entlasten.

Mit dem Projekt MAMA fühlt man sich nicht allein, und man bekommt alles, was man braucht. Ich bin dankbar für alles, was sie für mich getan haben. Ich habe einige Dinge, die ich nicht benutzt habe, wieder zurückgegeben, denn ich denke, jemand anderes kann sie sicher noch gebrauchen. Das Projekt MAMA ist leider nicht in der Lage, alle zu unterstützen. Mit mehr finanziellen Mitteln und mehr freiwilligen Helfern könnten sie noch mehr Mütter erreichen.

Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?

Ich mag es bequem. Ich möchte mich in dem, was ich trage, wohlfühlen. Ich möchte mich hübsch, sexy und wunderschön fühlen, also darf das, was ich anziehe, weder zu viel noch zu wenig sein - es muss zur Stimmung passen. Deshalb habe ich mich entschieden, eine Strumpfhose zu tragen, die zu den Stiefeln passt.

Im Clarks-Geschäft fühlte ich mich sehr willkommen. Sie erklärten mir, wo ich meine Schuhgröße messen lassen konnte, und sie waren sehr hilfsbereit. Das war richtig Klasse. So etwas gibt es nicht in jedem Geschäft!

„Ich mag es bequem. Ich möchte mich hübsch, sexy und wunderschön fühlen, also darf das, was ich anziehe, weder zu viel noch zu wenig sein - es muss zur Stimmung passen.“